Für König Philippe muss es ein Albtraum sein: Erst der Konflikt mit seinen Eltern, jetzt sorgt Laurent wieder für Schlagzeilen. Dabei hatte er alles versucht, seinen jüngeren Bruder – das "Enfant terrible" von Laeken – wieder zu integrieren. Laurent wurde seit dem Thronwechsel vor knapp zwei Jahren mit neuen Aufgaben betraut – unter anderem vertritt er König Philippe bei Galas und Society-Veranstaltungen. Außerdem wurde er zum Sonderbotschafter für die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen ernannt.
Doch Laurent hat den Eindruck, dass alles so weitergeht wie früher – dass seine Familie seine Arbeit erneut nicht unterstützt. Nach Angaben der RTBF kritisiert der Prinz vor allem seinen Onkel, den verstorbenen Baudouin, und seinen Vater Albert. Deren Entourage, unter anderem der langjährige Kabinettschef Jacques Van Ypersele de Strihou, habe in diesem Zusammenhang regelrechte Stasi-Methoden an den Tag gelegt und seine Arbeit sabotiert, beklagt Laurent. Die Stasi (offiziell: Ministerium für Staatssicherheit), das war ja der höchst umstrittene Geheimdienst der ehemaligen DDR.
Der Palast reagiert überrascht und mit Unverständnis auf die Aussagen von Prinz Laurent. Eine offizielle Stellungnahme gibt es zwar nicht. Trotzdem ließ der Palast am Donnerstagabend wissen, dass König Philippe weiter mit seinem Bruder zusammenarbeiten will und sein Aufgabenfeld unverändert lässt.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)