Nicht nur bei den Passagieren ist der Ärger groß, die belgischen Airlines sind stinksauer. Alleine Brussels Airlines musste am Donnerstag 13 Flüge von und nach Frankreich streichen. Das heißt: Passagiere müssen umgebucht werden – auf andere, ohnehin schon volle Flieger während der Osterferien. Viele Flüge haben seit Mittwoch Verspätung. Und zwar nicht nur die von und nach Frankreich. Zahlreiche andere Maschinen müssen umgeleitet werden. Etwa nach Spanien, Portugal oder Italien. Da kann der Flug schon mal doppelt so lang werden wie eigentlich geplant –weil man einen großen Bogen um den französischen Luftraum fliegen muss, erklärt Brussels Airlines-Sprecherin Kim Daenen.
Das kostet die Unternehmen einiges: Umbuchungen, mehr Kerosinverbrauch wegen der längeren Routen. "Von den negativen Umwelteinflüssen ganz zu schweigen", meint da die Sprecherin. Der Luftraum über Deutschland war am Donnerstag zeitweise sogar überlastet.
Die Airlines geben aber ihr Bestes. Allerdings kommt es hin und wieder zu Pannen. Wegen der Osterferien sind die Maschinen zum Teil ausgebucht. Das heißt, es kann bis zu drei Tage dauern bis es einen neuen Flug gibt. Passagiere hängen entweder in Belgien oder anderswo in Europa fest. Da kann die ganze Urlaubsplanung schon mal in Bedrängnis geraten. Billigflieger gehen dabei nicht immer sehr kundenfreundlich vor und lassen ihre Passagiere schon mal gerne im Regen stehen – solche Klagen haben wir am Mittwoch und am Donnerstag vermehrt aus Charleroi vernommen. Es ist übrigens nicht der erste Streik dieser Art der französischen Fluglotsen. Die belgischen Airlines haben mal nachgerechnet: Seit Anfang 2010 ist es der 39. Streiktag der Franzosen. Wie gesagt: Immer mit Auswirkungen auf den Flugverkehr in ganz Europa.
Die französischen Fluglotsen streiken gegen die Pläne der Regierung, das Rentenalter von 57 auf 59 Jahre anzuheben. Kommt es nicht zu Fortschritten, will die Fluglosten-Gewerkschaft SNCTA weiterstreiken. Kommenden Montag soll es ein Treffen mit der Leitung der Flugsicherung geben. Ab nächsten Donnerstag – also zum Ende der Osterferien – könnte es weitere Aktionen geben sowie in der Woche danach, warnen die französischen Gewerkschaften.
Illustrationsbild: Laurie Dieffembacq (belga)