Viele offene Fragen nach der Entdeckung eines Massengrabs in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo. Über 400 Leichen wurden in der Stadtgemeinde Maluku gefunden. Und gleich schossen Gerüchte ins Kraut: Bei den Opfern handele es sich zumindest teilweise um Menschen, die bei den Unruhen Anfang des Jahres von Sicherheitskräften getötet wurden, hieß es da.
Mitte Januar hatte es Massenproteste in Kinshasa gegeben; sie richteten sich gegen den Präsidenten Joseph Kabila, der im Verdacht stand, seine Amtszeit unrechtmäßig verlängern zu wollen.
Die Kongolesischen Behörden jedenfalls haben die Informationen dementiert. Man räumte zwar ein, dass die Toten tatsächlich dort deponiert wurden; dabei handele es sich aber um totgeborene Kinder und um Arme, für die es keinen Platz auf den örtlichen Friedhöfen gegeben habe.
Außenminister Didier Reynders fordert in jedem Fall eine lückenlose Aufklärung. Der Fundort müsse schnellstmöglich abgeriegelt werden, um eine korrekte Beweisaufnahme zu ermöglichen. Auch Menschenrechtsorganisationen verlangen eine unabhängige Untersuchung, eben um zu klären, ob sich tote Demonstranten unter den Opfern befinden.
Archivbild: Thierry Roge (afp)