Angesichts der schwierigen Wetterverhältnisse kommt es landesweit zu Problemen im Straßenverkehr. Die Polizei rät Autofahrern, ihre Geschwindigkeit anpassen. Auf dem Antwerpener und dem Brüsseler Ring hatten sich im morgendlichen Berufsverkehr mehrere Unfälle ereignet.
Der Sturm hat hier und da Schäden verursacht. Bäume knickten um, Gegenstände wurden durch die Luft gewirbelt. Dächer wurden abgedeckt, stellenweise fielen Baugerüste um. In mehreren Gemeinden wurden Parks und Friedhöfe sicherheitshalber geschlossen. Die Feuerwehren sind vielerorts seit dem Morgen im Einsatz.
In Jodoigne in Wallonisch-Brabant drohte die Pausenhalle einer Schule einzustürzen. Sie musste abgestützt werden. Zwischen Namur und Gembloux blockiert ein entwurzelter Baum die Bahngleise. Der Zugverkehr ist unterbrochen. Auch anderswo sind bei der Bahn Verspätungen möglich, weil umgefallene Bäume stellenweise die Gleise blockieren.
In Folge des Sturms kommt es in Antwerpen zu großen Behinderungen im Straßenverkehr. An einem Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofs lösten sich Teile des Daches. Daraufhin wurde der Bereich weiträumig abgeriegelt. Auch die Straßenbahnen und die Busse der Nahverkehrsgesellschaft De Lijn müssen teilweise ausfallen. Zurzeit sind Feuerwehr und Zivilschutz dabei, Sicherheitsarbeiten an dem Hotel zu verrichten. Die Straßensperrungen könnten noch bis 20:00 Uhr anhalten, hieß es.
Ein umgestürzter Baum hat am Dienstagnachmittag den Zugverkehr zwischen Belgien und den Niederlanden zeitweise unterbrochen. Betroffen waren die Verbindung Antwerpen-Roosendaal und der Intercity Brüssel-Amsterdam. Mittlerweile wurde der Baum von den Gleisen entfernt. Auf den betroffenen Strecken kommt es aber noch zu Verspätungen.
Auch international Probleme durch Sturm
In Nordrhein-Westfalen sitzen Tausende Reisende und Pendler an den Bahnhöfen unter anderem in Düsseldorf, Bielefeld, Dortmund und Köln fest. Züge verspäteten sich zunächst stark, bevor der Nahverkehr der Bahn schließlich komplett eingestellt wurde. Bahnreisende im pendlerstärksten Bundesland NRW reagierten teils verärgert, teils aber auch verständnisvoll auf die Entscheidung der Deutschen Bahn, keine Züge mehr fahren zu lassen. Lediglich einige Fernzüge sollen nach jetzigem Stand noch ihr Ziel erreichen. Auch aus dem Westen Deutschlands wurden erste Sturmschäden gemeldet.
In den Niederlanden hat der extreme Wind Auswirkungen auf den Flugbetrieb. Am Amsterdamer Flughafen Schiphol wurden etwa 80 Flüge gestrichen. Andere haben bis zu 30 Minuten Verspätung.
Ein Sturmtief fegt seit der Nacht mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern über das Land. Erst zum Abend soll der Wind nachlassen.
dpa/rtbf/vrt/jp/mh