Im Stadtzentrum von Brüssel findet die erste Kundgebung einer Aktionswoche statt, zu der die drei Gewerkschaften gemeinsam aufgerufen haben. Sie soll abwechselnd in allen Provinzen durchgeführt werden. Der Protest richtet sich weiter gegen Maßnahmen wie den Indexsprung und die Anhebung des Pensionsalters auf 67 Jahre. Zudem fordern sie mehr Steuergerechtigkeit und mehr Finanzmittel für den Öffentlichen Dienst. Dem Aufruf der Gewerkschaftsfront zu einer Protestkundgebung in der Hauptstadt waren zwischen 5.000 und 7.000 Delegierte gefolgt.
In Brüssel ist mit erheblichen Beeinträchtigungen während des Feierabendverkehrs zu rechnen. Nach Informationen der Brüsseler Nahverkehrsgesellschaft Stib verkehrt nur ein Teil der Straßenbahnen und Busse. Bei der Metro fallen derzeit Zweidrittel der Verbindungen aus. Zu Behinderungen kommt es auch in Charleroi und in Teilen von Wallonisch-Brabant, wo die Busse der TEC nur teilweise verkehren.
Delegierte der christlichen, sozialistischen und liberalen Gewerkschaft wollten an allen Bahnhöfen im Land Flugblätter verteilen. Darin fordern sie Maßnahmen für mehr Kaufkraft, eine Bewahrung der Sozialsicherheit und mehr Steuergerechtigkeit.
Am Montag betrifft der Gewerkschaftsprotest die Provinzen Wallonisch- und Flämisch-Brabant. Am Mittwoch setzen die Gewerkschaften ihren Protest in den Provinzen fort. Unter anderem in Lüttich ist dann ein Aktionstag vorgesehen.
Bereits am Sonntag haben in Brüssel Tausende Menschen aus allen Landesteilen an einer Kundgebung gegen die Sparpolitk der Regierung teilgenommen. Unter dem Motto "Tout Autre Chose" - "Hart boven Hard" plädierten die Teilnehmer für eine sozialere Politik und eine gerechtere Verteilung der Steuerlast. Circa 150 verschiedene Organisationen sowie viele Familien nahmen an der Kundgebung teil.
belga/vrt/alk/jp/mh - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)