Seit Donnerstagmorgen ist am Brussels Airport ein neues Gebäude in Betrieb. Der Weg zum Gate verläuft jetzt ebenerdig. Der "Connector" ist hell und einladend, sagt Florence Muls von Brussels Airport. Man erreicht seinen Flugsteig schneller als bisher. Zeitersparnis pro Passagier: fünf bis zehn Minuten je Gate. Außerdem sei der Weg jetzt angenehmer. Wohl auch wegen der großen Fenster. Statt auf Werbewände kann man jetzt auf das Rollfeld blicken und die vielen geparkten Flugzeuge an den Gates sehen. Die Glasfassade ist schräg nach innen abfallend gebaut worden, damit sich darin keine Radar- oder Funkstrahlen des gegenüberliegenden Towers spiegeln können. An dem freien Rollfeld-Ausblick dürften sich viele erfreuen: "Tageslicht und ständig Flugzeuge in Bewegung, das ist ein unglaublicher Ausblick", sagt die Flughafen-Sprecherin.
Die langen Warteschlangen an der Sicherheitskontrolle soll es in Brüssel nicht mehr geben. Das zumindest wünscht der Flughafen sich. Insgesamt 25 Schleusen stehen jetzt in der 100 Meter langen Halle bereit – damit verfügt Brussels Airport über die größte Sicherheitsabfertigung Europas. Die große Neuerung: Zwar legt man weiterhin sein Handgepäck, die Jacke, Tascheninhalt und den Gürtel auf das Fließband und muss durch das Portal mit den Metalldetektoren. Allerdings sitzt niemand mehr hinter dem Kontrollbildschirm. Das Personal mit dem geschulten Blick prüft die Gegenstände jetzt in einem separaten Raum, um sich besser konzentrieren zu können.
Neben zahlreichen Geschäften und Cafés bietet der Connector auch zahlreiche Sitzmöglichkeiten – untypische, aber bequeme Sessel und Sofas sollen zum Entspannen einladen. Absoluter Hingucker ist die rot-weiß karierte Rakete von Tim und Struppi. In Zaventem setzt man auf "Belgitude". "Wir wollten die belgischen Vorzüge hervorheben", sagt Florence Muls. "Denken Sie nur an die Schokolade. Am Brüsseler Flughafen werden pro Minute 1,5 Kilo belgische Schokolade verkauft. So viel wie sonst nirgends auf der Welt. Und natürlich gehören auch Tim und Struppi zur belgischen Visitenkarte."
Insgesamt zwei Jahre wurde am neuen "Connector" gebaut. 75 Millionen Euro hat das Gebäude gekostet. Bislang steht die Infrastruktur nur den Passagieren der Europa-Flüge zur Verfügung, im kommenden Jahr soll ein weiterer Teil des Connectors eröffnet werden. Anschließend soll die Eingangshalle am Brussels Airport völlig neu gestaltet werden. Am Brüsseler Flughafen starten und landen täglich 60.000 Menschen. Zwei Drittel davon werden bereits ab diesem Donnerstag durch den neuen "Connector" unterwegs sein…
Bild: Eric Lalmand (belga)