De Wever reißt nicht ab. Im flämischen Parlament ist es zu einem Schlagabtausch zwischen den Mehrheitsparteien gekommen. Christdemokraten und Liberale haben sich von den Aussagen De Wevers distanziert.
Wenn der Bürgermeister der größten und multikulturellsten Stadt Flanderns mit dem Zeigefinger auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe weist, dann dürfe man das nicht unkommentiert lassen – meint Koen Van den Heuvel, Fraktionssprecher der CD&V am Mittwochnachmittag im flämischen Parlament. Er warnte davor, Diskriminierung, Rassismus und Radikalisierung in einem Atemzug zu nennen.
Der andere Koalitionspartner, die OpenVLD, übte ebenfalls Kritik an den Äußerungen von Bart De Wever. Nicht die Herkunft der Menschen zähle, sondern ihre Zukunft – sagte etwa Bart Somers. Seine liberale Kollegin Mercedes Van Volcem ging sogar noch weiter und verpasste Bart De Wever einen rechtsextremen Stempel. Die Oppositionsparteien hatten bereits Kritik geübt.
Am Donnerstag droht eine ähnlich hitzige Debatte in der Kammer, denn unter anderem die Grünen wollen Premierminister Charles Michel zu seinem Koalitionspartner N-VA und deren Haltung in Sachen Integration und Rassismus befragen.
N-VA-Chef Bart De Wever, der Vorsitzende der Nationalistenpartei, hatte am Dienstag erklärt, einige Migranten würden Rassismus als Ausrede für persönliches Versagen missbrauchen – vor allem Menschen nordafrikanischer Herkunft.
Archivbild Thierry Roge (belga)
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