Ab etwa 9.30 Uhr schiebt sich am Freitag Europa der Mond vor die Sonne. Ein außergewöhnliches Himmelsspektakel - das man nur mit geeignetem Augenschutz beobachten sollte. Der Höhepunkt wird gegen 10.30 Uhr erwartet, dann verdeckt der Mond etwa 80 Prozent der Sonnenscheibe.
Die Chance, einen Blick auf das Schauspiel werfen zu können, stehen in Belgien am besten in Limburg und im äußersten Süden der Provinz Luxemburg. Auch in Ostbelgien sollen die Wolken rechtzeitig abziehen und die Sicht freigeben.
Deutlich dunkler wird es dadurch allerdings nicht. Nur in einem schmalen Streifen auf dem Nordatlantik verfinstert sich die Sonne komplett. Dort können sich dann sogar die Sterne zeigen.
Experten mahnen, die Sonnenfinsternis nur mit geeignetem Augenschutz wie "Sofi"-Brillen zu beobachten. Sonst droht Erblindung.
Auswirkungen auf Fotovoltaik-Anlagen
Die Sonnenfinsternis hat möglicherweise Auswirkungen auf die Energieversorgung in Belgien. Durch die Verdunkelung können Fotovoltaik-Anlagen vorübergehend keinen Strom produzieren. Es ist die erste Sonnenfinsternis, seit Belgien Strom aus Sonnenenergie produziert.
An einem durchschnittlichen Märztag bei klarem Himmel werden etwa 1300 Megawatt Strom gewonnen. Das entspricht 10 Prozent des gesamten Stromverbrauchs.
Im schlimmsten Fall fällt infolge der Sonnenfinsternis die Strommenge eines Atomkraftwerkes aus. Netzbetreiber Elia ist nach eigener Aussage vorbereitet, da die Sonnenfinsternis ein vorhersehbares Ereignis sei.
In Deutschland, wo wesentlich mehr Strom aus Sonnenenergie gewonnen wird, könnte die Sonnenfinsternis mehr Auswirkungen haben. Da die Stromnetze in Europa miteinander verbunden sind, könnte dies wiederum auch in Belgien zu Instabilitäten führen, so eine Sprecherin von Elia.
dpa/sh - Bild: Paul Cadenhead (afp)