Das hatten sich Duferco-Direktor Antonio Gozzi und sein Mitarbeiter Massimo Croci wohl ganz anders vorgestellt. Sie wollten der belgischen Justiz Rede und Antwort stehen und sind dafür eigens aus Italien angereist.
Doch die föderale Staatsanwaltschaft fackelte nicht lange: Sie ließ Haftbefehl gegen die beiden erlassen – wegen möglicher Verstrickungen in den Korruptionsskandal um den ehemaligen wallonischen Wirtschaftsminister Serge Kubla.
Der Stahlkonzern Duferco zeigte sich erstaunt über die Festnahme ihrer beiden leitenden Mitarbeiter. Das Unternehmen wertet die Vorgehensweise der Staatsanwaltschaft in Brüssel als inakzeptables Druckmittel.
Kubla ist inzwischen aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Er steht allerdings weiter unter Korruptionsverdacht. Er soll im Auftrag von Duferco Schmiergeld an die Ehefrau es ehemaligen kongolesischen Premierministers Adolphe Muzito übergeben haben. Im Gegenzug sollte der Stahlkonzern Geschäfte in der Demokratischen Republik Kongo machen können.
Archivbild: Eric Lalmand (belga)