Die Nachricht erreichte uns in den frühen Morgenstunden– und traf Belgien mitten ins Herz. Der Bus mit Schulkindern aus Heverlee und Lommel, die gerade den Heimweg aus den Skiferien im Schweizer Kanton Wallis angetreten hatten, war plötzlich von der Fahrbahn abgekommen und ungebremst gegen die Mauer des Autobahntunnels gekracht. Die dramatischen Folgen sind bekannt: 28 Menschen kamen ums Leben – 22 Schulkinder und sechs ihrer Begleiter.
Die genaue Unfallursache ist bis heute unklar. Lediglich technisches Versagen können die Behörden in der Schweiz ausschließen. War der Busfahrer einen kurzen Augenblick unaufmerksam oder hat er am Steuer einen Schwächeanfall erlitten? All das konnte bislang nicht abschließend geklärt werden.
Einige Eltern der verunglückten Kinder wollen sich damit aber nicht abfinden und haben in den Niederlanden eine Stiftung gegründet, um eine eigene Untersuchung der Unglücksursache durchführen zu lassen. Der Schmerz dürfte am Freitag besonders groß sein. Nicht nur in Siders, sondern auch in Lommel und Herverlee, wo die 22 Schüler und ihre Lehrer herkamen.
In Heverlee bei Löwen hat am Freitagmorgen eine Gedenkfeier für die Opfer des schweren Busunglücks von Siders stattgefunden. Kinder der Sint-Lambertus-Schule kamen zusammen und ließen 28 weiße Luftballons in den Himmel steigen. Eine weitere Gedenkfeier findet am Sonntag in Lommel statt.
In der Nähe des Unglücksortes in der Schweiz wird am Freitagabend ein Mahnmal enthüllt. Viele Angehörige der Opfer reisen mit einer eigens für sie abgestellten Regierungsmaschine zu der Gedenkfeier. Auch Premierminister Charles Michel und sein niederländischer Amtskollege Marc Rutte werden vor Ort sein.
belga/vrt/alk/est - Archivbild: Sebastien Feval (afp)