Gleich in mehreren Ländern laufen Verfahren gegen HSBC. Auch die belgische Justiz ermittelt gegen die britische Bank. Sie alle basieren sich auf den Enthüllungen eines ehemaligen leitenden Angestellten in der schweizerischen Filiale des Geldhauses.
Der Mann hatte ans Licht gebracht, dass die Bank ein wirkliches System entwickelt hatte, um ihren Kunden dabei zu helfen, ihr Geld am Fiskus vorbei zu schleusen. Dabei sei HSBC auch offensiv auf seine Kunden zugegangen, die man quasi dazu ermuntert habe, ihr Geld zu verstecken. Unter anderem hatte man eigens dafür Offshore-Firmen in Panama oder auf den Jungfraueninseln eingerichtet. Seit November vergangenen Jahres beschuldigt der Brüsseler Untersuchungsrichter Michel Claise HSBC offiziell des schweren und organisierten Steuerbetrugs.
Jetzt will der belgische Staat also den Antrag stellen, um in dem Verfahren als Nebenkläger aufzutreten. Das gab Finanzminister Johan Van Overtveldt am Mittwochabend im zuständigen Kammerausschuss bekannt. Damit verbunden wäre Akteneinsicht und auch die Möglichkeit, die Bank auf Schadensersatz zu verklagen.
Die Steuerbehörden haben ihrerseits auf der Grundlage der bisher bekannten Daten längst Verfahren gegen die belgischen HSBC-Kunden eingeleitet.
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