Die Regierung hatte ja Korrekturen angebracht an einer Reform der Frühpensionsregelung, auf die sich die Sozialpartner verständigt hatten. Vor allem aus Sicht der Gewerkschaften ist das ein Bruch mit der Vergangenheit: Beschlüsse, die einstimmig im Rahmen des Sozialen Dialogs gefasst werden, sollte die Regierung eigentlich akzeptieren, heißt es da.
Alle drei großen Gewerkschaftsbünde haben die korrigierte Fassung verworfen. Allein die CSC bittet zugleich um Erläuterungen. Die Regierung will von künftigen Frührentnern eine "angepasste Verfügbarkeit" verlangen. Sprich: Sie würden prinzipiell dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und bei der Jobsuche begleitet.
Am Mittwoch wollen die Sozialpartner im Rahmen der sogenannten Zehnergruppe über eine gemeinsame Reaktion beraten. Ironie des Schicksals: Im Anschluss findet eine Kundgebung auf dem Platz vor der Brüsseler Oper statt. Die Kundgebung war schon länger geplant, dürfte jetzt aber den Gewerkschaften dazu dienen, den Druck noch einmal zu erhöhen. Bei der Gelegenheit wollen die drei Bünde auch über einen neuen Aktionsplan beraten.
Archivbild: Johan Jacobs