Im Grunde dreht sich alles um zwei Wörter: "passiv" und "angepasst". Arbeitgeber und Gewerkschaften hatten sich darauf verständigt, dass künftige Frührentner dem Arbeitsmarkt lediglich passiv zur Verfügung stehen brauchen. Das heißt: Wenn das Arbeitsamt eine Stelle für sie findet, müssen sie die auch annehmen. Sie brauchen jedoch nicht selbst auf die Suche zu gehen. Die Regierung benutzt hingegen den Begriff "angepasste Verfügbarkeit".
Die sozialistischen Gewerkschaft FGTB und am Dienstag auch die kleine liberale Arbeitnehmervertretung CGSLB haben den Kompromiss der Regierung zurückgewiesen, auch wenn die Koalition das Vorabkommen der Sozialpartner nur minimal abgeändert hatte. Die CSC sieht die Änderungen ebenfalls kritisch, will den Text aber noch nicht ablehnen.
Arbeitsminister Kris Peeters (CD&V) lobte die "verantwortliche Vorgehensweise" der christlichen Gewerkschaft. Die unklaren Punkte würden verdeutlicht, heißt es.
Am Mittwoch trifft sich in Brüssel erneut die Zehnergruppe aus Arbeitgebern und Gewerkschaften. Die Gewerkschaften haben außerdem zu einer kleinen Protestaktion auf dem Platz vor der Oper aufgerufen - gegen die Sparpolitik der Regierung.
Bild: Eric Lalmand/BELGA