"Wir arbeiten umsonst", sagt Erwin Schöpges, der mit der Milcherzeuger Interessengemeinschaft MIG und dem European Milkboard EMB seit Jahren gegen die Krise am Milchmarkt ankämpft.
Unabhängige Fachleute bestätigen, was die Milchbauern immer gesagt haben. Das BAL, das "Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft" mit Sitz in Gleichen-Bremke bei Göttingen, hat erstmals die Produktionskosten von Milch akribisch berechnet. Die Studie wurde am Mittwoch von MIG und EMB in Brüssel vorgestellt.
Was kostet also die Herstellung der Milch wirklich? Die Forscher des BAL, die auch schon die Kostenstruktur bei den Milchbauern in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden analysiert haben, berücksichtigen alle Parameter - die Fixkosten und die Arbeit.
Und die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache, sagt Projektleiterin Dr. Karin Jürgens: Die Kosten für die Herstellung der Milch liegen um fast ein Viertel Prozent über dem Preis, den die Bauern für die Milch bekommen.
Eigentlich wollten die Vereinigungen schon bei der Pressekonferenz in Brüssel den föderalen Landwirtschaftsminister Willy Borsus mit der Studie konfrontieren, Borsus ließ sich aber entschuldigen. In jedem Fall wollen MIG und EMB jetzt auf allen Ebenen für eine Regulierung des Milchpreises eintreten.
Wenn das Angebot zu groß wird, dann müsse die Produktion zurückgefahren werden. Erst recht jetzt, wo das System der Milchquoten ausläuft.
rop/km - Bild: Virginie Lefour/BELGA
Die Natur hatte es so eingerichtet das eine Kuh ohne Kraftfutterzugabe bis zu 20 Liter Milch hergeben kann. Leider haben die Landwirte bis heute nicht verstanden das jeder Liter zusätzlich nur die Zulieferindustrie reich macht. Hier haben Lobbyisten gute Arbeit geleistet.
Rechnet oder lasst auch von Experten die nicht an von Konzernen bezahlt werden ausrechnen, das es euch besser gehen würde, wenn ihr aus dieser Turbomilchproduktion aussteigt.
Weniger kann mehr sein.