Trotz Verbots hat die Anti-Islam-Bewegung "Pegida Vlaanderen" Montagabend in Antwerpen ihren ersten Protestmarsch abgehalten. Nur knapp 200 Menschen nahmen daran teil - bei den meisten handelte es sich um Anhänger des rechtsextremistischen Vlaams Belang. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und hat die Personalien aller Teilnehmer aufgenommen. Ihnen droht jetzt eine Ordnungsstrafe. Zwölf Demonstranten mussten sogar vorübergehend festgenommen werden.
"Wir sind das Volk", rufen die Anhänger des flämischen Ablegers - genau so wie bei den Pegida-Demonstrationen im Dresden. Auch in Antwerpen haben die Menschen gegen die sogenannte Islamisierung der Gesellschaft protestiert. Drei Mal hatte Pegida Vlaanderen bereits eine Demonstration in Antwerpen angefragt, drei Mal wurde sie aber von Bürgermeister Bart De Wever untersagt.
Trotz des Verbots zogen die rund 200 Anhänger Montagabend auf die Straße. Unter ihnen ein alter Bekannter: Filip Dewinter, ehemaliger Vorsitzender des rechtsextremen Vlaams Belang. "Bürgermeister De Wever untergräbt das Recht auf freie Meinungsäußerung", sagte Dewinter. Die Pegida-Demo gegen die Islamisierung der Stadt werde verboten, eine muslimische Organisation habe dagegen vor zwei Wochen sehr wohl für Palästina protestieren dürfen.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und hat die Personalien der rund 200 Pegida-Anhänger aufgenommen. Zwölf Menschen mussten vorübergehend festgenommen werden. Alle Pegida-Demonstranten müssen mit einer kommunalen Ordnungsstrafe rechnen, weil sie sich über das Demonstrationsverbot hinweggesetzt haben.
Foto: Kristof Van Accom (belga)