Laut den am Montag veröffentlichten Zahlen der Notenbank betrug das Wachstum im vergangenen Jahr ein Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor hatte es nur magere 0,3 Prozent in Belgien gegeben. Es geht nicht mehr bergab und das schon über einen längeren Zeitraum. Also die Hoffnung auf eine Verbesserung ist durchaus vertretbar.
Mehrere Wirtschaftsindikatoren zeigen nach oben: Da wäre zunächst das Wachstum. Plus ein Prozent auf Jahresbasis, wenn man 2014 mit 2013 vergleicht. Die Nachfrage im Inland ist sogar mit 1,7 Prozent gestiegen. Auch bei der Beschäftigung haben die Statistiker ein Plus verzeichnet: Im Schnitt waren im vergangenen Jahr in Belgien 15.000 Personen mehr beschäftigt als im Jahr zuvor. Und auch die Anzahl Firmenpleiten ist zurückgegangen.
In Bezug auf die Firmenpleiten hat die Kehrtwende definitiv eingesetzt. Der Februar war der zwölfte Monat hintereinander, in dem die Anzahl Geschäftsaufgaben im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Im Februar mussten belgienweit 907 Firmen schließen. Das sind sieben Prozent weniger als noch im Februar 2014, damals mussten nämlich rekordverdächtige 1.000 Unternehmen dicht machen, in nur einem Monat. Wenn wir die Zahlen nach Regionen aufdröseln, dann sieht man, dass der Rückgang in Flandern am stärksten ist. Dort gab es 15 Prozent weniger Firmenschließungen. In Brüssel gibt es keinen messbaren Unterschied zum Vorjahr. Und in der Wallonie ist die Anzahl Firmenpleiten um fast zehn Prozent zurückgegangen. Die Experten gehen davon aus, dass der positive Trend sich jetzt auch im März fortsetzen wird.
Laut den aktuellen EU-Berechnungen soll das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr 1,1 Prozent für Belgien betragen. In Kürze werden aber das Wirtschaftsministerium und das sogenannte Monitoring-Komitee hier in Brüssel ihre genauen Berechnungen für Belgien vorlegen. Und die werden der Regierung Ende des Monats als Grundlage für die Haushaltsnachbesserung dienen. Es wird Wachstum geben, da das Ganze aber noch verhalten ist, können wir uns noch keine Freudensprünge erlauben.
Wie gesagt: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Trotzdem dürfen wir nach den vielen Krisenmeldungen vorsichtig optimistisch nach vorn blicken, so viel lässt sich jedenfalls aus dem am Montag veröffentlichten Zahlenmaterial herauslesen.
Archivbild: AVES Ostkantone