Die Gewerkschaften üben erneut heftige Kritik an dem Indexsprung, für den der Ministerrat grünes Licht gegeben hat. Dadurch wird die Kopplung der Löhne und Gehälter an die Preisentwicklung ausgesetzt.
Hierbei soll es sich um eine einmalige Maßnahme handeln. Ziel dieser faktischen Lohnmäßigung ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu verbessern.
Auch die Sozialleistungen sind von dem Indexsprung betroffen, damit verbunden seien aber soziale Korrekturen, um die Folgen für die Schwächsten in der Bevölkerung abzufedern, erklärten Premier Charles Michel und Arbeitsminister Kris Peeters.
Kaum war die Entscheidung bekannt, da kamen Gewerkschafter auch schon in der Rue de la Loi zu einer Protestkundgebung zusammen. Das Kriegsbeil sei ausgegraben, hieß es da. "Diebstahl", wetterte auch FGTB-Chef Rudi De Leeuw in der VRT. Das werde spontan zu sozialer Unruhe in den Betrieben führen - keine Warnung, wohl eher eine Ankündigung. In der kommenden Woche wollen die Gewerkschaften offenbar über neue Aktionspläne beraten.
Die Arbeitgeber zeigten sich hingegen zufrieden über die Entscheidung für den Indexsprung. Diese Maßnahme könne zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen, sagte ein Sprecher der flämischen Arbeitgeberorganisation Voka.
rop/est/km - Bild: Nicolas Maeterlinck/BELGA