Der Energiekonzern Electrabel will seine Kernreaktoren Tihange 2 und Doel 3 weiter auf mögliche Mängel an den Stahlkesseln kontrollieren. Die Ergebnisse sollen dann schnellstmöglich der Aufsichtsbehörde FANC übermittelt werden.
Am Samstagmorgen war bekannt geworden, dass die feinen Risse in den Druckbehältern zum Teil deutlich tiefer sind als erwartet. Das hätten genauere Materialtests ergeben, berichtete die Zeitung Le Soir unter Berufung auf die Behörde FANC.
In Tihange wurden demnach an den Druckbehältern Risse von bis zu sechs Zentimetern gemessen. In Doel sind einige sogar neun Zentimeter tief. Zwar sind die meisten Risse deutlich kleiner, dennoch hatte man diese Erkenntnisse nicht erwartet. Erst vorige Woche kam heraus, dass es weit mehr Risse gibt als bis dahin bekannt war.
Sowohl die Kontrollbehörde FANC als auch die Betreibergesellschaft Electrabel betonen, dass die Messergebnisse noch nicht offiziell seien und weiter analysiert würden.
Die Probleme mit den Kernreaktoren Tihange 2 und Doel 3 sind seit 2012 bekannt. Seit März vergangenen Jahres liegen beide AKW still.
vrt/jp - Archivbild: Tanguy Jockmans (belga)