Am 15. Februar 1975 begann in Belgien das Atomzeitalter. Mit Doel 1 ging der erste Kernreaktor des Landes ans Netz. Der Meiler hat eine Nettoleistung von rund 400 Megawatt. Die später gebauten Anlagen kommen auf mehr als das Doppelte - rund 1.000 Megawatt.
Laut Gesetz darf ein Atomkraftwerk nicht länger als 40 Jahre in Betrieb bleiben. Deswegen wurde Doel 1 in der Nacht abgeschaltet. An ein Einmotten oder einen Rückbau denkt beim Betreiber Electrabel aber noch niemand. Vielmehr laufen derzeit Verhandlungen mit der Regierung über eine Laufzeitverlängerung.
Am 1. Dezember steht nämlich schon die nächste Abschaltung an, dann ist auch der Zwillingsreaktor Doel 2 40 Jahre am Netz. Auch vor dem Hintergrund drohender Stromengpässe würde Electrabel die beiden Blöcke aber gerne noch zehn Jahre länger betreiben. Die Laufzeit von Tihange 1 wurde schon um 10 Jahre verlängert.
Und es gebe keine technischen Gründe, die für eine definitive Schließung von Doel 1 und Doel 2 sprechen, heißt es bei Electrabel. Es gebe auf der Welt Dutzende Atomkraftwerke, die älter seien. Beide Reaktoren gehörten zu den sichersten der Welt, in der Rangliste des Weltverband der Kernkraftwerksbetreiber bewegten sich beide Anlagen im ersten Viertel.
In jedem Fall müsste auch die Atomaufsichtsbehörde FANK erst grünes Licht für eine mögliche Laufzeitverlängerung geben.
Bild: Eric Lalmand/BELGA