Das kleine Belgien ist nach Einschätzung der Zeitung Le Soir verhältnismäßig weit vorn mit dabei - in der Top 10. Vor allem, weil viele Antwerpener Diamantenhändler über ein Konto bei der HSBC-Bank in Genf verfügen. Über 900 entsprechende Konten sind im Datensatz, den die Zeitung analysiert hat, gelistet. Es könnten aber noch viel mehr sein: Denn möglicherweise werden zusätzliche Konten auf dem Namen von Frau, Kindern oder Bekannten von Diamantenhändlern geführt.
Insgesamt betrugen die Einlagen der Belgier bei HSBC 2007 6,2 Milliarden Euro. Die belgische Steuerfahndung, der ein Teil der Dokumente seit längerem ebenfalls vorliegt, geht bereits knapp 500 Fällen nach. Sie hofft, allein in diesen Fällen Steuerrückzahlungen in Höhe von 400 Millionen Euro erwirken zu können.
Ohnehin läuft in Belgien ein großangelegtes Ermittlungsverfahren gegen die Schweizer Filiale der britischen HSBC-Bank. Nach Angaben der Brüsseler Staatsanwaltschaft soll das Finanzhaus in Genf seinen Kunden aktiv dabei geholfen haben, Geld an der Steuer vorbei zu schleusen. Die belgischen Ermittler haben die früheren Machenschaften der Bank Ende letzten Jahres als kriminell bezeichnet.
Insgesamt haben Journalisten die Daten von 100.000 Schwarzgeldkonteninhabern veröffentlicht. Darunter finden sich die Namen von Prominenten aus der Film- und Musikbranche, Sportler, Politiker und Kriminelle. Insgesamt wird der Schaden für den Fiskus auf mehrere Dutzend Milliarden Euro geschätzt.
vrt/alk/sh - Archivbild: Virginie Lefour (belga)
Man "hofft" also auf Steuerrückzahlungen in Höhe von 6,5% des hinterzogenenen Gesamtbetrages. Das ist doch lächerlich und ein Armutszeugnis der Regierenden und Steuerbehörden. Wenn nicht jetzt ein Exempel statuiert wird, wann dann ?