Der Stellvertreter des amerikanischen Präsidenten, Joe Biden, hat zum Abschluss seines Brüssel-Besuchs ein Acht-Augen-Gespräch geführt – mit Premierminister Charles Michel, Außenminister Didier Reynders und Innenminister Jan Jambon.
Neben den guten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Belgien und den USA ging es bei den Beratungen um die großen Themen des Tages, die Biden auch schon mit den EU-Vertretern besprochen hatte – nämlich Ukraine, Terrorabwehr und Freihandelsabkommen TTIP. Russland sei gerade dabei, die Europa-Karte neu zu zeichnen. Das dürfe man unter keinen Umständen zulassen, sagte Biden beim Besuch der EU-Institutionen. Dabei war er unter anderem mit Parlamentspräsident Martin Schulz, Ratschef Donald Tusk und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zusammengekommen.
Der EU-Ratsvorsitzende Donald Tusk hat den Wunsch der 28 europäischen Staats- und Regierungschefs wiederholt, wonach das Abkommen bis zum Ende des Jahres unter Dach und Fach sein sollte. Angesichts der schwierigen Verhandlungen fügte Tusk aber hinzu: "Ein ehrgeiziges Ziel". EU und USA versprechen sich von der transatlantischen Handelszone Wachstum und neue Jobs. Kritiker sehen allerdings sämtliche europäische Standards in Gefahr und protestieren seit Monaten dagegen. Am Freitag war die achte Verhandlungsrunde zu TTIP zwischen Europa und den USA in Brüssel zu Ende gegangen. Das neunte Kapitel wird im April in Washington eröffnet.
Von Brüssel reist US-Vizepräsident Biden weiter nach München zur dortigen Sicherheitskonferenz.
Bild: Emmanuel Dunand (afp)