Rund ein Jahr nach Abschaffung der straffreien Selbstanzeige für Steuersünder plant der Fiskus eine Art neue Steueramnestie. Die Abschaffung der Selbstanzeige trat auf Beschluss der damaligen Föderalregierung Anfang 2014 in Kraft.
Nach wie vor melden sich aber Steuersünder, die ihre säumigen Steuern nachzahlen wollen, sagte Finanzminister Johan Van Overtveldt. Die Möglichkeit zur Regularisierung sei nötig, um Ungleichbehandlungen zu verhindern. Unter Rechtsanwälten zirkuliere derzeit eine Liste mit den Steuerämtern, die die günstigsten Konditionen anbieten würden. Van Overtveldt bestreitet aber, dass damit eine neue Regularisierungsrunde eröffnet werden soll.
Durch nachträglich gezahlte Steuern flossen im vergangenen Jahr 800 Millionen Euro in die Staatskasse. Wer sein Schwarzgeld legalisieren will, muss mit einer hohen Geldstrafe rechnen. Sie liegt bei 20 bis 50 Prozent der eigentlichen Steuerzahlungen.
belga/vrt/sh - Bild: Laurie Dieffembacq (belga)