Vom 1. Februar an wird ein Zuschlag von sieben Euro für Bahnreisende fällig, die ihr Ticket erst im Zug kaufen. Bisher wurde der Zuschlag nur fällig, wenn der Zugreisende vom Schaffner erwischt wurde. Jetzt müssen alle die sieben Euro zahlen, der erst im Zug den Fahrschein lösen wollen.
Der Zuschlag ist eine Maßnahme der SNCB im Kampf gegen Schwarzfahren. Außerdem sollen systematische Fahrscheinkontrollen auf bestimmten Verbindungen helfen, die Zahl der Schwarzfahrer zu reduzieren.
Beim flämischen Nahverkehrsunternehmen "De Lijn" gelten ab heute neue Preise und Tarife. Die Ticketpreise richten sich jetzt nach der Fahrtdauer und nicht mehr nach Entfernungszonen. Während einer Stunde dürfen Fahrgäste unbegrenzt umsteigen. Ein Einzelfahrschein kostet drei Euro, eine Zehnerkarte 14 Euro. Die Jahresabonnements werden ebenfalls teurer.
Die kostenlose Nutzung von Bus und Straßenbahn wird stark begrenzt. Sie gilt nur noch für Kinder bis fünf Jahre sowie für behinderte Menschen und ihre Begleiter. Das Gratisticket für Senioren verschwindet zum 1. September. Es wird ersetzt durch ein Jahresabo für 50 Euro.
Auch beim Brüsseler Verkehrsunternehmen STIB treten einige Veränderungen in Kraft. Unter anderem wird die "Brussels Card" abgeschafft.
vrt/rtbf/sh - Bild: Siska Gremmelprez (belga)
SNCB kann ersten Erfolg verbuchen! Zahl der Kunden um 1 reduziert.
Ich habe von dieser Änderung im Vorfeld nichts erfahren. Heute bin ich, von einer Auslandsreise kommend, in letzter Sekunde glücklich in einen Zug gehechtet und bin zum Zugbegleiter um eine Fahrkarte zu kaufen. Das war in der kürze der Zeit vorher nicht mehr machbar. Der Zugbegleiter präsentierte mir die 9 Euro Rechnung. Nachdem es mir auch noch verwehrt wurde am nächsten Halt auszusteigen und nach längerer Diskussion mit dem sturen Zugbegleiter, habe ich zähneknirschend die 9 Euro bezahlt.
Diese heutige Erfahrung, insbesondere des Umgangs mit potentiellen Schwarzfahrern .....als Kunde wurde ich wirklich nicht behandelt .... , hat aus einem regelmäßigem Bahnfahrer einen Bahnvermeider gemacht. Die Bahn ist für mich nur noch letztes Mittel zur Fortbewegung.
Ich habe mit der SNCB nur gute Erfahrungen gemacht. Die Fahrpreise sind erheblich günstiger als in Deutschland, die Züge sehr sauber und gepflegt und das Zugpersonal sehr freundlich (Belgier habe ich aber generell als sehr freundlich und beherzt erlebt). Das Schienennetz ist sehr dicht und selbst am eher kleinen Bahnhof Eupen gibt es von früh morgens bis spät abends einen personenbesetzten Fahrkartenschalter. Für einen Bahnhof in dieser größeren Ordnung gäbe es in Deutschland keinen DB-Schalter, höchstens einen, der (das Wochenende ausgenommen) von 9-17h besetzt ist. Gerade ältere Menschen sind mit den DB-Automaten überfordert.
Ein Nachlösen im Zug ist bei der DB generell unüblich und wird mit 40 EUR (bald 60 EUR) erhöhtem Beförderungsentgelt geahndet. Da finde ich die neun Euro mehr als human. Ebenso sozial sind in Belgien z.B. die Regelungen für Schwangere, welche die 1. Klasse nutzen dürfen.
Ich finde, die SNCB/NMBS macht eine sehr gute Arbeit!