Die derzeit in Belgien geltende Terrorwarnstufe drei führt zu Spannungen zwischen den föderalen Koalitionsparteien.
Der christdemokratische Vize-Premier Kris Peeters verteidigte am Sonntag im VRT-Fernsehen das Vorgehen der Antwerpener CD&V-Sektion. Diese hatte in einer E-Mail an Parteimitglieder dazu aufgefordert, in den sozialen Netzwerken die Präsenz von Militärs in der Scheldestadt zu hinterfragen.
Peeters räumte ein, dass die Mail unglücklich formuliert gewesen sei, dahinter aber eine positive Absicht stehe. Es gehe darum, darauf hinzuweisen, dass Antwerpen immer noch eine angenehme Einkaufsstadt sei. Peeters bezeichnete die Sache als "Sturm im Wasserglas".
VLD-Vizepremier Alexander De Croo äußerte sich überrascht über die Haltung der CD&V. Wenn man einen Beschluss auf Regierungsebene fasse, müsse man diesen anschließend auch gemeinsam verteidigen, kritisierte De Croo.
In die gleiche Kerbe schlug dessen MR-Kollege Didier Reynders. Er hoffe, dass sich derartige Zwischenfälle nicht wiederholten, sagte er. Aus Kreisen der N-VA, die mit Bart De Wever den Antwerpener Bürgermeister stellt, verlautete, die CD&V sei "hinterhältig".
Wegen der erhöhten Terrorgefahr können seit einem Regierungsbeschluss vom 17. Januar Soldaten zur Bewachung vor besonders sensiblen Gebäuden postiert werden.
belga/sh/mh - Bild: Laurie Dieffembacq/BELGA