Im Rahmen einer Anti-Terror-Aktion hat die Polizei am Freitagmorgen 22 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Das teilt die Föderale Staatsanwaltschaft mit. Vier Verdächtige seien festgenommen worden. Es soll sich um mögliche Islamisten handeln, die nach Syrien aufbrechen wollten.
Die Hausdurchsuchungen fanden hauptsächlich in der Provinz Limburg statt, unter anderem in Maasmechelen, Maaseik und Genk. Auch in Antwerpen und in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek wurden Wohnungen durchsucht.
Mutmaßliches Rekrutierungsnetzwerk
Die Aktion habe das Ziel gehabt, eine Organisation zu zerschlagen, die potenzielle Dschihadisten rekrutiert und ins Ausland schickt, so die Staatsanwaltschaft. Einen Anschlag sollen die Verdächtigen nicht geplant haben. Waffen oder Sprengstoff seien jedenfalls nicht entdeckt worden, hieß es.
Die vier Festgenommenen sollen noch am Freitag dem zuständigen Untersuchungsrichter vorgeführt werden, der über einen möglichen Haftbefehl befinden muss. Nach Informationen von De Standaard soll es sich zum Teil um richtig schwere Jungs handeln, die schon mehrmals von Gerichten verurteilt wurden.
Offenbar hatten Polizei und Justiz schon seit einigen Monaten das mutmaßliche Netzwerk im Blick. Die Ermittlungen seien aber nach der Anti-Terror-Operation in Verviers in eine Stromschnelle geraten. Zwischen beiden Dossiers gebe es aber keinen unmittelbaren Zusammenhang. Es gebe auch keine Verbindung zu den Attentaten von Paris.
Verdächtiger beteuert seine Unschuld – Handy vom Flohmarkt
alle/rop/jp - Bild: Bruno Fahy/BELGA