Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am Donnerstag ein ebenso umstrittenes wie historisches Programm zum Kampf gegen die Wirtschaftskrise aufgelegt. In den nächsten anderthalb Jahren, also bis Ende September 2016, will sie Anleihen im Gegenwert von insgesamt über 1.000 Milliarden Euro ankaufen, das entspricht einem monatliche Betrag von 60 Milliarden Euro.
Konkret heißt das: Die Notenpresse wird angeworfen. Ein vergleichbares Programm hatte auch schon die Amerikanische Notenbank aufgelegt. Der Erlös aus den Anleihenkäufen wird insbesondere in die Kassen der Banken fließen.
Die Hoffnung ist, dass die Geldhäuser wieder bereitwilliger Kredite vergeben, an Unternehmen und auch an Verbraucher. Dadurch soll die Wirtschaft angekurbelt und soll zugleich Vertrauen geschaffen werden.
Kritiker befürchten, dass einige Staaten sich dadurch ermuntert fühlen könnten, ihre Reform- oder Sanierungsanstrengungen zurückzustellen. Vor allem Deutschland und auch der belgische Finanzminister Van Overtveldt hatten im Vorfeld diese Meinung vertreten.
Befürworter erhoffen sich demgegenüber einen längst überfälligen Elektroschock für die europäische Wirtschaft.
rop - Bild: Dirk Waem (belga)