Der Generalstreik vom vergangenen 15. Dezember hat die SNCB 2,3 Millionen Euro gekostet. Das sagte die föderale Mobilitätsministerin Jacqueline Galant im zuständigen Kammerausschuss. Dabei habe sich bei der Nationalen Eisenbahngesellschaft nur rund ein Viertel des Personals an der Aktion beteiligt. Vor diesem Hintergrund plädierten Abgeordnete der Mehrheit für die Einführung eines Minimaldienstes, der also die Grundversorgung hätte gewährleisten können.
Für die Bahn war der Generalstreik vom 15. Dezember ein schwarzer Tag, auch finanziell gesehen. Allein die SNCB musste einen Verlust von 2,3 Millionen Euro verbuchen. Obendrauf kommen noch die Einbußen, die der Schienennetzbetreiber Infrabel verzeichnete: Weil an diesem Tag in Belgien kein Zug fuhr, musste Infrabel auf Einnahmen in Höhe von fast einer Million verzichten.
Bei beiden Unternehmen hätten sich etwas mehr als 9.000 der insgesamt 33.000 Mitarbeiter beteiligt; 6.000 bei der SNCB, 3.000 bei Infrabel.
Die N-VA-Abgeordnete Inez De Coninck rechnete daraufhin vor, dass bei der SNCB nur rund ein Viertel des Personals nicht zur Arbeit erschienen sei; 27 Prozent um genau zu sein. Unter diesen Bedingungen mache es erst recht Sinn, über die Einführung eines Minimaldienstes nachzudenken, so die N-VA-Parlamentarierin; Personal dafür gebe es jedenfalls allem Anschein nach genug. Die Einführung einer Grundversorgung im Streikfall steht ja eigentlich im Koalitionsabkommen.
Mobilitätsministerin Jacqueline Galant bekräftigte noch einmal, dass die Reisenden für den Tag des Generalstreiks nicht entschädigt würden. Bei den vorangegangenen Streiks in den Provinzen hatte es demgegenüber Kompensationszahlungen für ausgefallene Züge gegeben.