Die Puzzlestücke setzen sich langsam aber sicher zusammen, wie es schon eine Zeitung formuliert hatte. Die Föderale Staatsanwaltschaft gab jetzt die Namen der mutmaßlichen Dschihadisten frei, die vor knapp einer Woche in Verviers bei der Anti-Terror-Operation getötet worden waren. Dabei handelt es sich um zwei Männer aus der Brüsseler Stadtgemeinde Molenbeek im Alter von 23 und 26 Jahren. Einer von ihnen war belgischer Staatsbürger, der andere hatte einen belgischen und einen marokkanischen Pass.
Der dritte Mann, der in Verviers aufgegriffen worden war, musste sich indes mit zwei weiteren Verdächtigen vor der zuständigen Ratskammer verantworten. Das Gericht verlängerte den Haftbefehl gegen die drei, zunächst für einen weiteren Monat. Ihnen wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Verstoß gegen die Waffen- und Sprengstoffgesetzgebung sowie Widerstand gegen die Staatsgewalt zur Last gelegt.
Ein weiterer Verdächtiger hatte sich der Polizei gestellt; ihn hatten die Ermittler eigentlich in Spanien vermutet. Auch gegen diesen Mann wurde Haftbefehl erlassen.
Nach zwei weiteren Mitgliedern des Netzwerks wird weiter gefahndet, darunter nach einem Niederländer, dessen Pass in der Wohnung in Verviers gefunden wurde. Am Dienstag hatten die niederländischen Ermittler die elterliche Wohnung des 21-Jährigen in Utrecht durchsucht und Laptops sowie Handys sichergestellt. Der junge Mann war im September von seinen Eltern als vermisst gemeldet worden.
Die Behörden fahnden insbesondere in Spanien beziehungsweise Griechenland. Dort soll sich der mutmaßliche Kopf der Bande aufhalten. In Kürze will Griechenland einen Mann an Belgien ausliefern, der mit der Terrorzelle von Verviers in Kontakt gestanden haben soll. Nach mindestens zwei weiteren Verdächtigen wird noch weiter europaweit gefahndet.
belga/mh/rop - Bild: Benoit Doppagne (belga)