Bislang kannte das internationale Kinopublikum die belgische Grachtenstadt nur aus "Brügge sehen und sterben". Doch zumindest in Indien, wo Brügge bislang kaum jemandem ein Begriff ist, dürfte sich das rasch ändern.
Denn der äußerst beliebte Bollywood-Streifen "PK" spielt ganze 20 Minuten in der Brügger Altstadt. Der Film ist seit knapp drei Wochen in Indien zu sehen, bricht einen Rekord nach dem anderen und ist jetzt schon der erfolgreichste indische Kinofilm aller Zeiten.
"PK" erzählt die Geschichte von einer indischen Fernsehjournalistin und einem pakistanischen Moslem - Liebe auf den ersten Blick, aber ähnlich wie bei Romeo und Julia ist es eine verbotene Liebe. Die beiden verliebten Hauptakteuren schlendern durch Brügge, vorbei an den schönsten Sehenswürdigkeiten wie den Kanälen und dem historischen Marktplatz. Das Venedig des Nordens kommt in der bunten Bollywood-Komödie besonders zur Geltung.
Starregisseurs Rajkumar Hirani hat in ganz Europa nach einem passenden Drehort gesucht. Ein Freund habe ihm Brügge empfohlen, erklärt Produzent Sanijv Kishinchandani, der noch heute von der Location schwärmt.
"Belgien bot uns eine unschuldige und charmante Kulisse, etwas das wir bislang noch nicht kannten. Der Marktplatz, die Kanäle, die Kopfsteinpflaster. Wir fanden die Stadt perfekt und wollten sofort hier drehen", so Kishinchandani.
Feuer und Flamme waren auch sofort die Stadtverantwortlichen. Brügges Bürgermeister Renaat Landuyt weiß, welche Wirkung ein Film haben kann. "Eine Filmkulisse ist eine außergewöhnliche Werbeplattform für eine Stadt, das wissen wir von 'Brügge sehen und sterben'. Über diesen Film kann man sagen, was man will - aber das Bild bleibt hängen", erklärt Landuyt.
Brügge ist bei Belgiern, Europäern, Amerikaner und zunehmend auch chinesischen Touristen beliebt. Inder kamen bislang aber kaum. Sie machen derzeit nur 0,2 Prozent der Übernachtungen aus. Deshalb hofft die westflämische Stadt jetzt auf einen Bollywood-Effekt.
Bild: Eric Lalmand/BELGA