Am Sonntagvormittag hatte der Häftling Rachid El Boukhari im Service-Trakt des Gefängnisses von Forest eine Wärterin plötzlich mit einem Messer attackiert. Fünf weitere Wachleute, die zur Hilfe herbeieilten, wurden ebenfalls verletzt. Einer der Aufseher musste wegen einer schweren Lungenverletzung sogar notoperiert werden.
Bei dem Angreifer Boukhari handelt es sich nicht um einen Unbekannten. Erst vor wenigen Wochen war der Mann zu 27 Jahren Haft verurteilt worden. Boukhari ist für den Moschee-Brand von Anderlecht verantwortlich, bei dem im März 2012 ein Imam ums Leben kam.
Nach dem Vorfall sind die Wärter von Forest am Sonntag nicht in den Streik getreten. Als sofortige Reaktion wurde das Gefängnis allerdings bereits am frühen Nachmittag in den Nachtmodus versetzt. Dabei müssen alle Gefangenen in ihren Zellen verbleiben und das Wachpersonal verrichtet lediglich einen Notdienst.
Die Direktion und die Gewerkschaften beraten sich zur Zeit über den Zwischenfall von Sonntagmorgen. In Forest wird seit einiger Zeit mit weniger Wachpersonal gearbeitet. Diese Entscheidung wird womöglich nach der Zusammenkunft von Direktion und Gewerkschaften wieder rückgängig gemacht.
Archivbild: Laurie Dieffembacq (belga)