Belgien gehört zu den Ländern, aus denen - gemessen an der Bevölkerung - vergleichsweise viele Menschen in den vermeintlichen "Heiligen Krieg" ziehen. Und die Regierung will jetzt gewissermaßen das Übel bei der Wurzel packen. Ein spezialisierter Dienst soll ab jetzt Ausschau halten nach den Kanälen, über die Islamistengruppen junge Menschen rekrutieren - oft passiert das im Internet. An derselben Stelle soll dieser Dienst dann Gegenargumente platzieren, eben um die Jugendlichen davon abzubringen, nach Syrien oder in den Irak zu ziehen.
Diese Gegenpropaganda werde in enger Absprache mit der Moslemgemeinschaft ausgearbeitet, sagte N-VA-Innenminister Jan Jambon in der VRT. Die übergroße Mehrheit der Muslime sei nicht extremistisch und diese Menschen wüssten am ehesten, wie man die jungen Männer erreicht.
Belgien reagiert damit offenbar auf eine entsprechende Anfrage der EU, die das Projekt auch mit einer Summe von einer Million Euro bezuschusst. Vergleichbare Aktionen gibt es bereits in anderen Ländern wie etwa Großbritannien.
Bild: Luc Claessen (belga)