Wenn man mich fragt, alle Energiequellen zu betrachten, dann heißt das für mich auch alle - ohne Ausnahme, sagte MarieChristine Marghem der Wirtschaftszeitung L’Echo. Sie sei zwar nicht bedingungslos für die Atomenergie, man müsse sie aber in gedanklich miteinbeziehen.
Für die liberale Politikerin ist der beschlossene Atomausstieg 2025 nicht in Stein gemeißelt. Kommende Regierungen könnten sich dazu entscheiden, das Gesetz wieder zu ändern, so Marghem.
Hintergrund ist die am Donnerstag beschlossene Laufzeitverlängerung von Doel 1 und 2. Ursprünglich sollten sie ja schon im kommenden Jahr endgültig abgeschaltet werden. Die Bedingungen für diese zehnjährige Laufzeitverlängerung will Marghem jetzt mit Electrabel verhandeln.
Der Stromerzeuger muss nämlich mehrere Hunderte Millionen Euro in die Sicherheit von Doel 1 und 2 investieren, und hätte gerne Garantien, dass sich diese Investitionen auch lohnen.
Im Zentrum der Verhandlungen steht auch die Beteiligung von Electrabel an den Kosten der Atomenergie, der sogenannten Nuklearen Rente.
Bild: Jasper Jacobs (belga)