Der zurückgetretene Parlamentspräsident der Föderation Wallonie-Brüssel, Jean-Charles Luperto, ist am Mittwoch offiziell unter Anklage gestellt worden. Nach Angaben seines Anwalts wird ihm vorgeworfen, öffentlich und im Beisein von Minderjährigen gegen die guten Sitten verstoßen zu haben. Er sei jedoch auf freiem Fuß.
Luperto hatte Mitte November sein Amt als Parlamentspräsident niedergelegt, aber mehrmals betont, dies solle nicht als Schuldeingeständnis angesehen werden.
Damals war bekannt geworden, dass gegen den PS-Politiker wegen des Verdachts auf sittenwidriges Verhalten im Beisein von Minderjährigen in vier Fällen ermittelt wurde. Die Taten sollen sich auf dem Autobahnrastplatz von Spy ereignet haben.
Wie Lupertos Anwalt erklärte, stehe sein Mandant noch immer unter parlamentarischer Immunität und streite die gegen ihn erhobenen Vorwürfe ab. Er gebe zu, dass er auf der Autobahnraststätte Bekanntschaften gesucht habe, er habe sich aber nie in der Öffentlichkeit entblößt.
Luperto ist Bürgermeister von Sambreville und wallonischer Abgeordneter.
belga/cd - Bild: Olivier Vin/BELGA