"Am Montag noch hinter den Barrikaden, am Dienstag auf den Barrikaden", schreibt die Zeitung Het Laatste Nieuws. Das Timing für die Protestaktion - am Tag nach dem Generalstreik - sei jedenfalls nicht sonderlich glücklich gewesen.
Im ganzen Land war Bummelstreik angesagt - Dienst nach Vorschrift also. Alles und jeder wurde peinlichst genau kontrolliert. Zum Beispiel auf den Autobahnen, was im morgendlichen Berufsverkehr noch für zusätzliche Staus sorgte. Auch am Brussels Airport verrichteten die Polizisten Dienst nach Vorschrift, lange Warteschlangen waren die Folge.
Aufgerufen zu den Protesten hatten neben CSC und FGTB auch kleinere Polizeigewerkschaften. Man habe zeigen wollen, dass man nicht gleich streiken müsse, um seinen Unmut zum Ausdruck zu bringen, hieß es. Unmut insbesondere angesichts der neuen Pensionsregelung: Nach einem Urteil des Verfassungsgerichtshofes müssen viele Polizeibeamte mitunter deutlich länger arbeiten, bevor sie in den Ruhestand treten dürfen.
Vertreter der Gewerkschaften wurden am Nachmittag von den zuständigen Ministern für Pensionen und Inneres, Bacquelaine und Jambon empfangen. Beide Seiten sprachen danach von "konstruktiven Unterredungen".
Bild: Virginie Lefour/BELGA