Unter den Klängen der Musikkapelle der Armee und der Brabançonne wird Königin Fabiolas Sarg um Punkt 10 Uhr in die Kathedrale St. Michael und Gudula hineingetragen. Acht Soldaten tragen den Sarg, dahinter folgt die Königsfamilie unter Führung von König Philippe. Königin Mathilde ist in Tränen.
Sie alle verneigen sich vor dem vergleichsweise schlichten Sarg: das Königspaar, ihre Kinder, die Geschwister des Königs, Prinzessin Astrid und Prinz Laurent, König Albert und Königin Paola.
Erzbischof André-Joseph Léonard begrüßt die anwesenden Trauergäste, bedankt sich bei den Vertretern der Institutionen des Landes, auch bei den Repräsentanten der Deutschsprachigen Gemeinschaft, und bei den ausländischen Gästen für ihre Anwesenheit.
Gekommen sind unter anderem die großherzogtümliche Familie aus Luxemburg, der spanische König Juan-Carlos und Königin Sophia, die Königshäuser aus den Niederlanden, Schweden, Norwegen und Dänemark. Sogar die japanische Kaiserin Michiko, die sich höchst selten ins Ausland begibt, will der Königin die letzte Ehre erweisen.
Fotoalbum: Staatsbegräbnis für Königin Fabiola
Dann ergreift Kardinal Danneels das Wort. Er zelebriert zusammen mit Leonard die Beisetzungsfeier. Danneels hatte schon die Beerdigung von König Baudouin federführend gestaltet und stand der verstorbenen Königin sehr nah.
In seiner Predikt nimmt Kardinal Danneels Bezug auf die feste Überzeugung der Königin: "Fabiola und Baudouin sind jetzt wieder vereint und zu Hause bei Gott." Fabiola sei ein Engel gewesen, eine treue Weggefährtin. Sie und ihr Gatte, König Baudouin, hätten sich durch unzählige Gesten der Barmherzigkeit und Güte ausgezeichnet.
Fürbitten: "Selig die, die Frieden stiften"
Die Fürbitten wurden unter anderem durch die Kinder der Königsfamilie vorgetragen. Den Anfang macht Kronprinzessin Elisabeth. Sie bittet darum, dass das Leben von Fabiola und Baudouin uns allen ein Vorbild sein möge. "Selig die, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. Onkel Baudouin und Tante Fabiola suchten unaufhörlich nach Frieden, indem sie immer und überall Menschen getroffen haben."
"Gib uns Gott, im Sinne des Beispiels von Baudouin und Fabiola, die Kraft, unsere Schwächen zu überwinden. Hilf uns, ein Baumeister des Friedens zu werden, der Gerechtigkeit, der Barmherzigkeit." Es gibt auch eine Fürbitte auf Deutsch, vorgetragen von Erbgroßherzog Guillaume von Luxemburg.
Da Fabiola eine ausgeprägte Leidenschaft für klassische Musik hatte, gibt es eine Reihe von musikalischen Darbietungen. Solistin ist insbesondere die aus Ligneuville stammende Sopranistin Sophie Karthäuser, auch der belgische Bariton José Van Dam und der flämische Sänger Will Tura sind zu hören. Und als überraschendes Element: eine spanische Folkloregruppe aus Vilvoorde.
Im Anschluss an die Zeremonie begibt sich der Trauerzug nach Laeken. In der örtlichen Kirche “Notre Dame” ist auf ausdrücklichen Wunsch von Königin Fabiola noch eine Abschiedszeremonie in kleinerem Kreise vorgesehen. Danach wird sie in der Königlichen Krypta neben König Baudouin beigesetzt.
Fotos: Emmanuel Dunand/AFP