Die Gewerkschaften haben am Morgen die dritte Streikstufe gezündet: In Flämisch- und Wallonisch-Brabant sowie in der Hauptstadt Brüssel geht nicht mehr viel.
Bei der Nationalen Eisenbahngesellschaft SNCB wurden schon Sonntagabend die ersten Zugverbindungen gestrichen. Seit dem Morgen ist die Nord-Süd-Verbindung blockiert und damit das Nadelöhr im belgischen Schienenverkehr.
Das hat auch Auswirkungen auf den internationalen Zugverkehr. ICE-Züge der Deutschen Bahn fahren nur bis Aachen. Auch die Hochgeschwindigkeitszüge Thalys und Eurostar fahren nicht.
In Brüssel werden außerdem alle Depots der STIB/MIVB blockiert. Daher fahren auch keine Straßenbahnen, U-Bahnen und Busse. Auch die Busse der Nahverkehrsgesellschaften TEC und De Lijn in den Provinzen Flämisch- und Wallonisch-Brabant fahren nicht.
In Löwen haben militante Gewerkschafter die Reifen von 15 Bussen zerstochen. Es ist fraglich, ob die Busse bis morgen wieder fahrtüchtig sind, da auch der technische Dienst von De Lijn im Streik ist.
Auf den Hauptstraßen in Richtung Brüssel sind zusätzlich an strategisch wichtigen Stellen Straßenblockaden eingerichtet. Laut Polizei ist es nicht möglich, die Hauptstadt via den Deltatunnel oder die Industrielaan zu erreichen. Auch der Hermann-Debroux-Viadukt ist für den Verkehr geschlossen.
Am Landesflughafen Zaventem sind die Auswirkungen des Streiks ebenfalls spürbar. Die Gewerkschaften blockieren den Kreisverkehr am Eingang zum Frachtflughafen Brucargo. Die Abflughalle für Reisende bleibt zugänglich, allerdings wurden fast die Hälfte der Flugverbindungen gestrichen.
Die anderen Flüge starten ohne Gepäck und Catering, da vor allem bei der Gepäckabfertigung und beim Catering-Service der Streikaufruf gut befolgt wird. Reisende sollten daher lediglich Handgepäck mitbringen.
rop/sh - Bild: Bruno Fahy (BELGA)