Reisende, die öfter auf einen verspäteten Zug warten müssen, werden die Zahlen subjektiv zwar nicht bestätigen können, aber die offiziellen Pünktlichkeits-Statistiken sprechen eine andere Sprache.
Seit Bahnchef Jo Cornu Ende vergangenen Jahres sein Amt angetreten hat, ging es stetig bergauf mit der Pünktlichkeit. Die hatte ja 2013 besonders zu wünschen übrig gelassen: Über 14 Prozent der Züge hatten im vergangenen Jahr mehr als sechs Minuten Verspätung – der schlechteste Wert seit Jahren. Während der zehn ersten Monate dieses Jahres sank die Verspätungsrate auf elf Prozent.
Jo Cornu hatte die Verbesserung der Pünktlichkeit zur Chefsache erklärt: Die Mitarbeiter seien jetzt viel motivierter als noch vor einem Jahr, sagte ein Bahnsprecher. Das Problem war nämlich zum Teil hausgemacht: Viele Züge starteten in der Vergangenheit am frühen Morgen bereits zu spät, was den ganzen Tag über für Verspätungen sorgte.
Der neue Fahrplan der SNCB, der am 14. Dezember in Kraft tritt, soll ebenfalls Abhilfe schaffen: Die Reisezeiten wurden angepasst. Manche Strecken werden zwar wenige Minuten länger dauern, dafür hat die Bahn aber mehr Spielraum. Luft nach oben gibt es noch deutlich: Vor zehn Jahren fuhren nur sechs Prozent der Züge in Belgien mit Verspätung…
Archivbild: Nicolas Maeterlinck (belga)