Die drei Gewerkschaftsmitglieder, die wegen Ausschreitungen bei der Großdemo in Brüssel am 6. November festgenommen worden waren, sind wieder frei. Das hat die Staatsanwaltschaft Brüssel mitgeteilt. Ein Untersuchungsrichter hatte bereits am vergangenen Mittwoch entschieden, dass es keinen Grund gibt, die beiden noch länger in Untersuchungshaft zu behalten.
Die Ermittlungen zur Aufklärung der Ausschreitungen dauern allerdings an. Es ist weiterhin möglich, dass die drei sich vor einem Strafgericht verantworten müssen.
Bericht: Ausrüstung der Polizisten als Hauptursache
Zu den Ausschreitungen am 6. November in Brüssel liegt jetzt der Bericht der polizeiinternen Untersuchung vor. Er nennt die Ausrüstung der Polizisten als Hauptursache. Als die Hafenarbeiter angriffen, habe die Polizeiführung Polizisten in Kampfanzügen vorgeschickt. Das habe die Stimmung zusätzlich erhitzt. Gleichzeitig sei die Ausrüstung unzureichend gewesen: zu kleine Schutzschilde, zu schwache Reizgasspraydosen und ein zu schwacher Wasserwerfer. Erschwerend sei noch hinzu gekommen, dass der Polizeihubschrauber so niedrig flog, dass es nicht möglich gewesen sei, untereinander zu kommunizieren.
Niemand treffe Schuld, schlussfolgert der Bericht, auch nicht den Bürgermeister. Bürgermeister Yvan Mayeur war kritisiert worden, weil er sich für eine deeskalierende Taktik stark gemacht hatte.
vrt/sh/fs - Bild: Laurie Dieffembacq (belga)