Bislang steht nur die Schließung von zwei belgischen Auslandsvertretungen fest: Kabul, Afghanistan und Toronto in Kanada. Mittelfristig könnten es aber viel mehr werden – und zwar überall in der Welt. Aus Kostengründen soll rund ein Drittel der belgischen Botschaften und Konsulate ihre Pforten schließen, so die bislang geheimen Pläne des Außenministeriums. Die Zeitung L’Écho hat sich Einblick in das geheime Arbeitsdokument verschaffen können.
In Europa sind besonders die Konsulate in den Nachbarländern bedroht: Lille und Straßburg in Frankreich sowie das Generalkonsulat im deutschen Köln. Ebenso die Konsulate von Barcelona und Alicante in Spanien. Auch die Botschaften in den drei baltischen Staaten könnten geschlossen werden. Ebenso die in Slowenien, Bosnien und dem Kosovo. In Asien sind vor allem die belgischen Botschaften in Islamabad und Pakistan sowie Manila auf den Philippinen bedroht. Auch für den französischsprachigen Libanon gibt es entsprechende Überlegungen. In Afrika fällt vor allem die Schließungsabsicht der Botschaft von Kongo-Brazzaville auf, dem kleinen Nachbarstaat der Demokratischen Republik Kongo. Bislang war das benachbarte Brazzaville als Ausweichplattform genutzt worden im Falle von Unruhen im kongolesischen Kinshasa.
Seit längerem planen Belgien und die Niederlande, Botschaften im Ausland zusammenzulegen. Diese Überlegungen dürften jetzt angesichts der Sparmaßnahmen angefeuert werden.
Archivbild: Olivier Hoslet (belga)