Am siebten Verhandlungstag im Terrorismusprozess von Antwerpen haben am Mittwoch erstmals einige der Hauptangeklagten ausgesagt. Einer von ihnen hat dabei betont, keiner Gehirnwäsche unterzogen worden zu sein, sondern auf eigenen Wunsch nach Syrien gegangen zu sein.
In dem Prozess sind 46 Personen wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung oder wegen der Mittäterschaft an Terrorakten angeklagt.
Die Staatsanwaltschaft fordert für die Hauptangeklagten 15 Jahre Haft. Darunter ist auch der Führer der inzwischen verbotenen Vereinigung Sharia4Belgium Fouad Belkacem. Für die übrigen Angeklagten geht es um fünf Jahre Gefängnis.
Der vorläufig letzte Verhandlungstag ist auf den 10. Dezember verschoben worden, weil der Anwalt von Belkacem am Mittwoch nicht am Prozess teilnehmen konnte.
Rosanna Rodriguez fliegt aus dem Gerichtssaal
Die Mutter von Syrienkämpfer Brian de Mulder, die als Nebenklägerin in dem Prozess auftritt, sorgte für einen Eklat. In ihrer Aussage schilderte Rosanna Rodriguez, wie ihr Sohn in Kontakt mit Sharia4Belgium kam und wie er sich dadurch veränderte.
Sie erhob schwere Vorwürfe gegen den früheren Anführer der mittlerweile verbotenen islamistischen Vereinigung, Fouad Belkacem. Als sie anfing, Belkacem zu beschimpfen, musste sie den Gerichtssaal verlassen.
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