Die für den kommenden Montag angekündigten Protestaktionen werfen schon ihre Schatten voraus. Als erste Provinzen werden Antwerpen, Limburg, Hennegau und Luxemburg bestreikt.
Vor allem im Schienenverkehr sei mit Beeinträchtigungen zu rechnen, die möglicherweise auch den Rest des Landes betreffen könnten, hieß es.
Vier Chaos-Montage
Der kommende Montag wird der erste von insgesamt vier Chaos-Montagen sein. Dreimal werden die Provinzen reihum bestreikt, das Ganze gipfelt dann in einen Generalstreik am 15. Dezember. Die Gewerkschaften protestieren weiter gegen die Spar- und Reformagenda der Regierung.
Vor allem der Schienenverkehr dürfte in den jeweils bestreikten Provinzen betroffen sein. Nur macht die Bahn bekanntlich nicht an den Provinzgrenzen Halt, deswegen sei wohl auch im Rest des Landes mit Behinderungen zu rechnen. Nicht umsonst erwartet die Zeitung La Libre Belgique "Chaos an allen Montagen bis Weihnachten".
Vor allem in Antwerpen geht aber die Angst vor neuen Ausschreitungen um. Nach Informationen der Zeitungen Het Laatste Nieuws und Het Nieuwsblad bemühen sich insbesondere die Hafenarbeiter um Verstärkung. So werden am Montag auch Metaller aus Lüttich und Charleroi in Antwerpen erwartet - anscheinend wollen die Docker sogar Hooligans des niederländischen Fußballclubs Feyenoord Rotterdam rekrutieren.
Der Antwerpener Bürgermeister Bart De Wever treffe alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen, um Entgleisungen am Montag zu verhindern, berichten mehrere Zeitungen. Mindestens 100 zusätzliche Polizisten sollen eingesetzt werden, wie ein Polizeigewerkschaftsprecher im Flämischen Rundfunk bestätigte. Beamte aus mehreren Polizeizonen der Provinz werden dann in der Stadt zusammengezogen. Auch Beamte der föderalen Polizei sollen am Montag in Antwerpen im Einsatz sein.
Die Behörden wollten sich nicht zur Mannstärke des Polizeieinsatzes am kommenden Montag äußern. Innenminister Jambon bestätigte jedoch, dass die Polizei am Montag auch Hunde einsetzen dürfe.
Fanclub dementiert
Der Feyenoord-Fanclub widersprach den Gerüchten. Er habe noch nie davon gehört, dass Hooligans für Protestaktionen in Antwerpen mobilisiert würden. Das sei purer Unsinn, sagte der Vorsitzende des Fanclubs der Nachrichtenagentur Belga. Er verurteile jede Form von Gewalt.
Foto: Laurie Dieffembacq (belga)