Rentenminister Daniel Bacquelaine (MR) will bis 2030 eine Reform des Rentensystems. Seinen Plan für ein Punktesystem will er bei seiner Anhörung vor dem Parlament vorstellen.
Die Rente solle auf Basis von Punkten berechnet werden, die während einer Laufbahn zusammengekommen sind, berichten De Tijd und L'Echo. Die Punkte sollen nach bestimmten Kriterien individuell berechnet und in Euro umgewandelt werden.
Bacquelaine will auch eine Art Teilzeitrente einführen, die dem Arbeitnehmer ermöglichen würde, einen Teil seiner Rente zu beziehen und gleichzeitig weiter zu arbeiten.
Zwei bis drei Jahre mehr für Lehrer
Lehrer sollen im Schnitt zwei bis drei Jahre länger arbeiten als bislang, sagte der Bacquelaine in der RTBF. Damit widerspricht er Aussagen der Unterrichtsministerin der Französischen Gemeinschaft, Joëlle Milquet. Sie hatte behauptet, die Föderalregierung erwarte, dass Lehrer bis zu sieben Jahre länger arbeiten sollen. Bacquelaine wirft Milquet daher Desinformation vor.
Die Verlängerung der Arbeitszeit soll in drei Stufen zwischen 2020 und 2025 eingeführt werden. Bacquelaine erklärte in dem RTBF-Interview außerdem, dass die Berechnung der Pensionen für Lehrer unangetastet bleiben. Auch würden Zeitkredite, die im Laufe der Karriere genommen wurden, weiterhin berücksichtigt. Der Minister verweist darauf, dass in Belgien nur 17 Prozent der 60- bis 64-Jährigen arbeiten. Der europäische Durchschnitt in der Altersklasse liege jedoch bei 40 Prozent.
belga/rtbf/cd/okr - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)