Verteidigungsminister Steven Vandeput hat im Parlament bestätigt, dass die Auslandseinsätze der belgischen Armee im kommenden Jahr verlängert werden. Der Einsatz der Kampfflugzeuge gegen die Terrorgruppe IS über dem Irak soll bis zum Sommer fortgesetzt werden, auch in Afghanistan und Mali soll es Nachfolgemissionen geben.
Wie viele Stellen bei der Armee langfristig abgebaut werden und welche Standorte und Kasernen schließen müssen, dazu machte Vandeput keine konkreten Angaben. Das Verteidigungsministerium müsse erst einen strategischen Plan für die Zukunft ausarbeiten.
Erst wenn die Entscheidungen zur Neuausrichtung getroffen worden seien, könne man sagen, wie viele Berufssoldaten die belgische Armee braucht. Derzeit sind es noch über 30.000. Experten vermuten aber, dass es mittelfristig nur noch 20.000 belgische Soldaten geben wird. Nur so könne die Armee die nötigen, milliardenschweren Investitionen in neues Material tätigen – darunter die umstrittene Anschaffung neuer Kampfflugzeuge.
Allein im kommenden Jahr soll der Verteidigungshaushalt um über 200 Millionen Euro gekürzt werden. Möglicherweise wird die Armee Aufgaben nicht mehr wahrnehmen oder auslagern. An den Auslandseinsätzen will Vandeput aber festhalten. Zur Not mit Mitteln aus anderen föderalen Töpfen, etwa aus einem Reservefonds oder dem Außenministerium.
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