Der Brügger Bischof De Kesel hat nach eigener Ansicht den Fall des pädophilen Priesters von Hooglede nicht falsch eingeschätzt. Das sagte er am Donnerstagabend im flämischen Fernsehen. Der Priester sei nicht eher suspendiert worden, weil man das Ergebnis der gerichtlichen Untersuchungen habe abwarten wollen. Auch der Psychiater, der das Bistum in der Angelegenheit beraten habe, habe nicht auf eine Suspendierung gedrängt.
Auf die Frage, weshalb er den Geistlichen Anfang November dann doch aus dem Dienst genommen habe, sagte De Kesel, er habe nicht weiter auf eine Entscheidung der Justiz warten wollen.
Am Donnerstag war bekannt geworden, dass ein 50-jähriger Priester aus Westflandern im Jahr 2002 einen 15-jährigen Jungen mehrfach missbraucht haben soll. Erst im vergangenen Jahr hatte das Opfer Anzeige erstattet. Der Geistliche blieb jedoch bis vor kurzem im Amt.
vrt/jp - Bild: Kurt Desplenter (belga)