Die faire Milch ist teurer als die Milch vom Supermarkt, dafür fließt mehr Geld an bäuerliche Kleinbetriebe. Das Konzept von Fairebel hat in Europa viele Nachahmer gefunden. So gibt es die faire Milch inzwischen in vielen Ländern. Denn die Probleme sind überall gleich. Der familiengeführte Bauernhof produziert zu teuer im Vergleich zu Großbetrieben.
Bauern müssen zum Teil wieder ihre Milch für unter 30 Cent je Liter verkaufen. Dabei kostet sie die Produktion bis zu 50 Cent. Die Interessenvertretung European Milk Board hat in Ciney jetzt erstmals eine Europäische Konferenz zur "Fairen Milch" abgehalten und dabei Auszeichnungen vergeben.
Wer sich für die Interessen der familiengeführten Höfe einsetzt, hatte Chancen auf die Auszeichnung "Goldene Faironika" – seien es Politiker, Organisationen, Landwirte und Konsumenten. Der frühere EU-Agrar-Kommissar Ciolos war dabei, genauso der ehemalige wallonische Landwirtschaftsminister Benoit Lutgen. Oder auch der Einzelhandelsverband Comeos.
Erzeuger aus sechs EU-Ländern waren in Ciney vertreten – zumindest in Sachen Milchpreispolitik sind die Landwirte also auch vom europäischen Gedanken überzeugt. Die "Europäische Faire Milch Konferenz" ist damit eine weitere Initiative für die Interessen der Milchbauern.
Archivbild: Benoit Doppagne (belga)