Am Tag nach der Großdemonstration in Brüssel sind am Freitagmorgen die Gefängniswärter für 24 Stunden in den Streik getreten. Die drei Gewerkschaften sind unzufrieden mit der Reaktion der Föderalregierung auf ihre Beschwerden über Überbelegung, veraltete Infrastruktur und Personalmangel in den belgischen Haftanstalten.
Außerdem werfen sie der Regierung vor, die geleisteten Stunden nicht korrekt abzurechnen, dies sei eine Verletzung des Arbeitsrechts.
Der Streikaufruf wird laut den Gewerkschaften von einer überwältigenden Mehrheit des Gefängnispersonals befolgt. Dies gilt für alle Haftanstalten des Landes, sowohl in Flandern als auch in der Wallonie.
Die sozialistische Gewerkschaft hatte den 24-Stunden-Streik am Montag angekündigt. Zwei Treffen mit Justizminister Koen Geens (CD&V) seien ohne Ergebnis verlaufen, hieß es zur Begründung. Tags darauf schlossen sich die christliche und die liberale Gewerkschaft der geplanten Aktion an.
Der Wachdienst in den Gefängnissen wird für die Dauer des Streiks von der Polizei übernommen. Für die Häftlinge bringt der Streik viele Einschränkungen mit sich.
Nach Angaben der Gewerkschaften wird der Aufruf zum 24-stündigen Streik gut befolgt. Die Gefängnisse teilten mit, nur jeder dritte Wärter sei zum Dienst erschienen.
vrt/sh - Bild: Anthony Dehez (BELGA)