Man sagt ja schon seit Wochen einen 'heißen Herbst' voraus; und zum Wochenauftakt fällt in gewisser Weise der Startschuss. Erster Höhepunkt ist die Großkundgebung am Donnerstag in Brüssel. Um die Leute zum Kommen zu ermuntern, führen die Gewerkschaften am Montag eine Informationskampagne durch, bei der vor allem in den Bahnhöfen und auch vor großen Unternehmen Flugblätter verteilt werden sollen.
Die liberale CGSLB hofft am Donnerstag auf mindestens 50.000 Teilnehmer; FGTB und CSC halten sich ihrerseits mit Prognosen zurück. "Ab jetzt ist aber auch an jedem Tag mit Protesten zu rechnen", warnt die Zeitung Het Nieuwsblad.
Insbesondere in einigen Staatsbetrieben hängt der Haussegen gehörig schief. Bei der Nationalen Eisenbahngesellschaft SNCB brodelt es wegen der geplanten finanziellen Einschnitte, aber auch wegen der jüngsten Aussagen von Bahnchef Jo Cornu, der ja der Ansicht ist, dass das Personal "zu wenig arbeitet".
Aber auch bei bpost stehen die Zeichen auf Streik; vor allem die christliche Gewerkschaft CSC protestiert gegen den sogenannten "Alphaplan", mit dem die Direktion das Unternehmen neu ausrichten will. Sowohl bei der Bahn, als auch bei der Post befürchten die Gewerkschaften Arbeitsplatzverluste.
Ungehalten sind auch die frankophonen Medizinstudenten, die um ihre so genannte INAMI-Nummer bangen, die also nicht sicher sind, ob sie nach Abschluss ihres Studiums auch tatsächlich als Arzt praktizieren dürfen...
Archivbild: Virginie Lefour (belga)
