Das Bahnpersonal ist nicht zu teuer, allerdings arbeiten die Mitarbeiter der SNCB zu wenige Stunden für ihr Geld. Das hat Bahnchef Jo Cornu in einem Interview mit verschiedenen Zeitungen gesagt. Die SNCB könne durch eine Steigerung der Effizienz bei den Personalkosten erheblich einsparen. Grund sei die 36-Stunden-Woche, die bei der Bahn gelte. Dadurch hätten die Arbeitnehmer Anrecht auf eine Reihe von Ausgleichstagen.
In dem Zeitungsinterview bekräftigte Cornu nochmals seinen Willen, hart gegen wilde Streiks vorzugehen. Die Teilnehmer an dem wilden Streik letzte Woche erhalten eine Abmahnung.
Die Gewerkschaften zeigten sich über die Äußerungen des Bahnchefs zum Einsparpotenzial bei der SNCB verärgert. Zwar habe man nicht grundsätzlich Einwände gegen längere Arbeitszeiten, allerdings müssten dann auch die Löhne in angemessener Weise angepasst werden.
Im flämischen Rundfunk sagte ein Sprecher der christlichen Gewerkschaft, er sei erstaunt, von den Einsparplänen aus der Presse zu erfahren. Die Gewerkschaften hätten bereits grundsätzlich Gesprächsbereitschaft signalisiert. Allerdings gehörten Verhandlungen über Arbeitszeiten und Entlohnung ausschließlich in den Dialog zwischen den Sozialpartnern.
vrt/sh - Nicolas Maeterlinck (belga)