Der Brüsseler Mobilitätsminister Pascal Smet hat mit Empörung auf Meldungen reagiert, wonach Taxi-Unternehmen sich auf diskriminierende Praktiken einlassen. Nach einem Pressebericht ist es unter anderem in der Hauptstadt möglich, ein Taxi zu bestellen mit der Auflage, dass der Fahrer weiß ist.
Die Gratiszeitung Metro hatte einfach mal die Probe aufs Exempel gemacht: Bei acht Unternehmen, vier in Flandern und vier in Brüssel, wurde ein Taxi bestellt. Jedes Mal bat der Anrufer ausdrücklich um ein Taxi mit einem weißen Fahrer.
Die Hälfte der Unternehmen lehnte die Anfrage ab. Bei zwei von ihnen hieß es ausdrücklich, dass man sich nicht auf derlei diskriminierende Praktiken einlasse. Die andere Hälfte willigte dagegen ohne Diskussion ein und schickte einen "lokalen" Chauffeur.
Das sei reine Diskriminierung, wetterte der Brüsseler Mobilitätsminister Pascal Smet. Er werde seine Verwaltung und die Inspektionsdienste dazu anhalten, dagegen vorzugehen, sagte Smets.
Das Zentrum für Chancengleichheit wies darauf hin, dass sich in solchen Fällen die Unternehmen, aber vor allem auch die Kunden strafbar machten, schließlich gehe der diskriminierende Impuls von ihnen aus.
Metro hatte sich von einem Experiment inspirieren lassen, dass der britische Guardian in der Nähe von Manchester durchgeführt hatte. Auch dort war ein Taxiunternehmen auf die Anfrage eingegangen.
Bild: Didier Jouret (belga)
Meine erste Reaktion war: schämt euch, aber leider muss ich mir sicher sein, in Deutschland könnte das auch passieren oder es ist schon geschehen.