Michel Libert ist wieder frei. Offiziell wird ihm nach wie vor nichts zur Last gelegt. Stundenlang hatten die Ermittler von Jumet den Mann verhört, für einen Haftbefehl reichte es aber nicht.
Michel Libert war Anfang der 1980er Jahre Mitglied der Führungsebene der neonazistischen Organisation Westland New Post. Nach Aussagen einiger früherer Mitglieder soll der WNP unter anderem Supermärkte ausgespäht haben.
Libert selbst hatte dies bereits vor über 20 Jahren in einem BBC-Interview bestätigt. Frage also: Hat der WNP durch diese Arbeit die Attacken der Killer von Brabant vorbereitet? Waren Mitglieder der Organisation nicht vielleicht sogar aktiv an den Bluttaten beteiligt?
Beobachter wollen nicht ausschließen, dass Libert den Ermittlern neue Elemente geliefert hat, die den Ermittlungen nutzen könnten.
Die Spur, die in rechtsradikale Kreise führt, ist nur eine von vielen Hypothesen in Bezug auf die möglichen Hintergründe der Taten der Killerbande von Brabant. Die Frage ist jetzt, ob die Spur auch nach der Freilassung von Michel Libert weiterverfolgt werden kann.
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